Eine grundsätzliche Information vorab: es gibt kein Richtig oder Falsch! Dennoch kann man einige Stolpersteine umgehen, wenn man diese Tipps beachtet.
Tipps für eine persönliche Kunstsammlung
Generell gilt: das was einem gefällt, das kauft man. Lassen Sie sich von ihrem Geschmack leiten, um ihre Kunstsammlung zu starten und zu erweitern.
- Falls Sie sich noch nicht intensiv mit der Welt der Kunst beschäftigt haben, lohnt es sich in viele Museen und Galerien zu gehen und sich erstmal einen Überblick zu verschaffen, welche Stile es gibt. Es ist wichtig, dass Ihre Sammlung einen „roten Faden“ hat. Machen Sie sich am besten im Voraus Gedanken darüber was genau Sie sammeln wollen.
- Geben Sie nicht leichtfertig Geld für Kunstdrucke aus. Schauen Sie ob es sich bei dem Druck um eine signierte Auflage handelt. Dann lohnt es sich mehr Geld zu investieren. Extra Tipp: Je kleiner die Auflage, desto höher ist der Wert.
- Bleiben wir erstmal beim Geld. Der Kunstmarkt ist ein schwieriges Gewässer, mit sich schnell ändernden Preisen und Nachfragen. Es lohnt sich vor einem Kauf die Preise zu vergleiche und zu recherchieren. Eventuell ist der Preis verhandelbar.
- Sie haben einen Ort/ Galerie gefunden, in dem Sie sich wohl fühlen und vertrauen? Perfekt. Dann können Sie dort ihre Kunstwerke kaufen und sich beraten lassen. Unterstützen Sie auch gerne junge und unbekannte Künstler. Wer weiß, ob diese nicht eines Tages erfolgreich werden.
- Sie haben nun ein Kunstwerk gefunden, was Ihnen gefällt. Der wichtigste Schritt das Werk zu erhalten, ist die richtige Rahmung und Hängung. Geben Sie das Bild zum professionellen Rahmer, der das Werk staubfrei einrahmt. Das kostet zwar mehr, als der obligatorische Baumarkt-Rahmen, aber es zahlt sich auf lange Sicht aus. Durch die Verklebung gelangt kein Dreck in den Rahmen und kann das Bild beschädigen.
- Zusätzlich ist auch der Ort der Hängung wichtig. Um das Kunstwerk möglichst lange ohne Schäden zu erhalten, hängen Sie es nicht in die direkte Sonne. Nehmen Sie eine Stelle an der Wand, die der Sonne abgewandt ist, bzw. an einen Lichtgeschützen Ort. Farben und Papier können im Laufe der Zeit verblassen und sich verfärben, wenn sie im direkten Sonnenlicht hängen.
Wichtig: Behalten Sie alle Dokumente, die Sie zu den Kunstwerken bekommen. Das kann im Falle eines Verkaufs oder Nachlasses wichtig sein. Diese Dokumente belegen nicht nur die Echtheit, sondern auch deren Provenienz. Diese spielt im weiteren Verkauf eine entscheidende Rolle.
Kurz zusammengefasst
- Legen Sie ihr Budget fest
- Haben Sie einen „roten Faden“
- Recherchieren Sie zum Preis, Künstler und Hintergrund
- Vertrauen Sie ihrem Instinkt
- Konservieren Sie das Werk gut (Rahmung, Hängung, Dokumentation)
Das wichtigste am Kunstsammeln ist jedoch die Freude an der Kunst. Der Aspekt der Investition sollte weiter hinten sein. Insbesondere wenn man sich am Anfang des Sammelns befindet und noch kein großes Kapital hat. Die Kunstwerke, die in den Medien präsentiert werden, sind hauptsächlich Investitionen der Käufer.
Große Kunstsammlungen
Man darf sich nicht entmutigen lassen. Jeder Sammler hat mal klein angefangen. Meistens waren es gutbetuchte Familien, die aufstrebende Künstler unterstützt haben, wie z.B. Helene Kröller-Müller. Sie begann 1909 ihre Sammlung mit 3 van Goghs. Dazu muss man sagen, dass die Preise damals nicht in den heutigen Höhen lagen. Ihre Sammlung wuchs stetig weiter und daraus resultierte das heutige Kröller-Müller Museum im Nationalpark Hoge Veluwe.
Das heißt nicht, dass jeder Sammler ein Museum gründen muss oder dass sein Gesamtwerk für Millionen versteigert werden muss. Die Sammlung ist in erster Linie für einen selbst und zur dessen Freude. Oftmals entwickelt sich die Sammlung organisch, während der Sammler sein Verständnis und seine Wertschätzung für verschiedene Stile, Epochen und Techniken erweitert. Der Beginn einer Kunstsammlung kann auch durch persönliche Erlebnisse, Lebensereignisse oder kulturelle Einflüsse inspiriert sein. Egal, wie bescheiden oder ambitioniert der Anfang ist, er kann den Grundstein für eine lebenslange Leidenschaft sein und eine bedeutende kulturelle Erbschaft schaffen.