Eine Kunstauktion, die mit bescheidenen Erwartungen begann, entwickelte sich zu einem historischen Meilenstein in der Kunstwelt. Die „Dornenkrönung„, zunächst mit einem Schätzpreis von 1500 Euro versehen, fand schließlich einen neuen Besitzer für mehr als 30 Millionen Euro – ein britischer Mäzen mit Wohnsitz in Spanien. Doch dieser außergewöhnliche Kauf war nur der Anfang einer faszinierenden Geschichte.
Ursprünglich sollte das Gemälde aus dem Besitz der Madrider Politikerfamilie Pérez de Castro zur Auktion kommen. Es wurde jedoch schnell deutlich, dass es sich möglicherweise um ein Werk des berühmten italienischen Barockmalers Caravaggio handeln könnte. Die kuratorischen Teams des Prado-Museums wurden darauf aufmerksam, und das Gemälde wurde aus der Versteigerung zurückgezogen, um weiter untersucht zu werden.
Die Ergebnisse der eingehenden Prüfung ließen keine Zweifel: Es handelte sich tatsächlich um ein Werk von Caravaggio, eine Entdeckung, die die Kunstgeschichte revolutionierte. Es wurde festgestellt, dass das Bild zwischen 1605 und 1609 entstanden war und einst zur Privatsammlung des spanischen Königs Philipp IV. gehörte.
Caravaggio in der Öffentlichkeit
Obwohl das Interesse an der Neuzuschreibung groß war, wurde das Gemälde letztendlich anonym gekauft. Fachleute restaurierten es im Auftrag der öffentlichen Hand, und der neue Besitzer entschied sich großzügigerweise, es dem Prado-Museum als Leihgabe zur Verfügung zu stellen. Dort wird es für die Öffentlichkeit von Mai bis Oktober 2024 in einer Einzelausstellung zu sehen sein, bevor es Teil der Dauerausstellung wird und möglicherweise auch in anderen spanischen Museen präsentiert wird.
Die Bedeutung dieses Fundes für die Kunstwelt ist kaum zu überschätzen. Ein Werk von solch außergewöhnlichem Wert und historischer Bedeutung öffentlich zugänglich zu machen, ist ein Akt der Großzügigkeit und ein Geschenk für die kommenden Generationen von Kunstliebhabern und -historikern.
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