Caravaggio wuchs in einer turbulenten Zeit auf, die von politischen Konflikten und religiösen Spannungen geprägt war. Er begann seine künstlerische Ausbildung in Mailand, bevor er nach Rom zog, wo er die Werke der Renaissance-Meister studierte. Caravaggio entwickelte seinen eigenen Stil, der von der realistischen Darstellung von Menschen und dem Spiel von Licht und Schatten geprägt war. Seine frühen Werke wurden bereits von einflussreichen Mäzenen und Kunstkennern hoch geschätzt.
Caravaggios Stil war von radikalen Neuerungen geprägt. Er verzichtete auf idealisierte Darstellungen und schuf eine natürliche, beinahe fotografische Wiedergabe von Personen und Szenen. Besonders seine Verwendung von starkem Kontrastlicht, bekannt als „Chiaroscuro“, verlieh seinen Gemälden eine dramatische Wirkung. Caravaggio nutzte diese Technik, um die emotionale Intensität seiner Werke zu verstärken und eine fesselnde Atmosphäre zu erzeugen.
Caravaggios Werke umfassen eine Vielzahl von Themen, darunter religiöse Gemälde, mythologische Szenen, Porträts und Stillleben. Einige seiner bekanntesten Werke sind „Die Berufung des Matthäus“, „Der ungläubige Thomas“ und „Die Kreuzigung des Apostels Petrus“. In diesen Gemälden gelang es Caravaggio, komplexe Emotionen, menschliche Schwächen und spirituelle Tiefe auf beeindruckende Weise darzustellen.
Er war zu Lebzeiten bereits ein hoch angesehener Künstler und beeinflusste eine ganze Generation von Malern. Sein radikaler Stil und seine innovativen Techniken wurden in ganz Europa bewundert und nachgeahmt. Caravaggios Realismus und seine Darstellung des Alltäglichen hatten einen tiefgreifenden Einfluss auf die Kunst des Barock und legten den Grundstein für den Realismus in späteren Epochen. Zahlreiche Künstler, darunter Diego Velázquez, Rembrandt und Georges de La Tour, wurden von Caravaggio inspiriert und setzten seine Prinzipien fort.