Schon der Anblick eines fünfkarätigen Verlobungsrings lässt die meisten von uns staunen. Dass es Diamanten gibt, die das Hundertfache wiegen, scheint kaum vorstellbar. Eine aktuelle Versteigerung des traditionsreichen Auktionshauses Sotheby‘s zeigt jedoch ganz neue Dimensionen. Ein schwarzer Diamant mit 555,5 Karat und 55 Facetten, also glatt geschliffenen Seiten, der für stolze 3,161 Millionen Britische Pfund (rund 3,75 Millionen Euro) an einen anonymen Käufer versteigert wurde.
„Es ist viel mehr als ein Schmuckstück, es ist ein einzigartiges und kostbares Objekt der Neugier“, beschrieb Nikita Binani, Juwelenexpertin bei Sotheby‘s in London, den Edelstein in einer Pressemitteilung. Kein Wunder, denn die Enigma ist eine Rarität unter Raritäten. Der 111,11 Gramm schwere Stein gilt als der größte schwarze Diamant, der je gefunden wurde. Im Jahr 2006 wurde er sogar als größter geschliffener Diamant der Welt ins Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen. Und nun ist „The Enigma“ auch der größte geschliffene Diamant, der jemals versteigert wurde.
Doch wie der Name schon sagt, gibt „The Enigma“ auch Rätsel auf – nämlich über seine Herkunft. Damit ein Diamant entstehen kann, braucht es vor allem eines: Kohlenstoff. Wenn immenser Druck und hohe Temperaturen auf das chemische Element einwirken, verändert sich seine Struktur, es bilden sich Kristalle. Die meisten Diamanten sind vor Jahrmillionen unter der Erdkruste entstanden. Bei der Sorte der schwarzen Diamanten könnte es sich jedoch um etwas Außerirdisches handeln.
Sogenannte „Carbonados“ wie der Enigma können nämlich Beimengungen wie Osbornit enthalten, ein seltenes Mineral, das in Meteoriten vorkommt. Diese Beimengungen sind für die schwarze Färbung der Steine verantwortlich. Zudem wurden diese Diamanten, die im Durchschnitt etwa 2,6 bis 3,8 Milliarden Jahre alt sind, bisher nur in Brasilien und Zentralafrika gefunden – zwei Regionen, die vermutlich einst als Teil des Superkontinents Rodinia miteinander verbunden waren und in denen einst höchstwahrscheinlich Meteoriten eingeschlagen sind.
555,5 Karat auf Reisen
Das weltberühmte Auktionshaus hatte den schwarzen Edelstein Anfang des Jahres zunächst in Dubai, dann in Los Angeles und schließlich in London ausgestellt. Zuvor war nicht viel über The Enigma bekannt: Sein Vorbesitzer hatte den Carbonado-Diamanten 20 Jahre lang weder öffentlich gezeigt noch auf dem Markt angeboten. Für Nikita Binani war die Auktion daher „eine einmalige Gelegenheit, eines der seltensten kosmischen Wunder zu erwerben, das mehrere Milliarden Jahre alt ist“.
Vom 2. bis 9. Februar 2022 konnten Interessenten online an der Auktion teilnehmen. Dabei gab es zwei Besonderheiten. Erstens: Die Auktion fand ohne Mindestpreis statt. Wer das höchste Gebot abgab, erhielt automatisch den Zuschlag – unabhängig davon, ob der Preis dem tatsächlichen Wert des Auktionsgutes oder den Vorstellungen des Verkäufers entsprach.
Zweitens wurden bei der Auktion nicht nur die üblichen Zahlungsmittel akzeptiert, sondern auch Kryptowährungen. Wie der Gewinner oder die Gewinnerin bezahlen wird, gab Sotheby‘s vorerst nicht bekannt. Der britische Nachrichtendienst „BBC News“ hatte im Vorfeld berichtet, Experten gingen davon aus, dass der schwarze Diamant mindestens 4,4 Millionen britische Pfund (rund 5,2 Millionen Euro) einbringen werde.
Kurzer Zusatz
Das Auktionshaus von Brühl hatte in seiner Frühlingsauktion 2024 ebenfalls einen sehr besonderen Diamanten. Es handelte sich um einen 5,6 karätigen Altschliff Diamanten. Er war in 750er Gelbgold gefasst und hatte die Reinheit VS. Auch ein schwarzer Diamant war in der Auktion vertreten. Dabei handelte es sich um einen 0,342 ct Diamanten, eingefasst in einer vergoldeten Silberkette.
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