Roy Lichtensteins „Comics“
Die Pop-Art war eine Bewegung, die in den 1960er-Jahren von New York aus begann und sich dann über die USA und die ganze Welt verbreitete. Neben Andy Warhol war von Anfang an auch der talentierte Roy Lichtenstein an der Spitze dieser Bewegung. Er hat winzige Bilder aus Comics und Anzeigen zu riesigen Gemälden aufgeblasen, um ihre Gleichwertigkeit mit den großen Kunstwerken zu demonstrieren. Gleichzeitig hat er durch die Vergrößerung der Wortfetzen aus den Comics das Pathos ins Groteske gesteigert. Lichtensteins Form widerlegt also stets ihren Inhalt.
Nachdem eine vorherige Generation die amerikanischen Expressionisten wie Jackson Pollock mit großem Ego und Gestik beherrscht hatte, untergräbt Lichtenstein bewusst dieses Heldentum der Individualität, indem er sich auf industrielle Vorlagen konzentriert und die Gestaltung der Gefühlslosigkeit betont. Lichtenstein wird berühmt, weil er die Rasterpunkte der grafischen Vorlagen in riesige Dots auf den Leinwänden übersetzt. Dabei sendet er einen Gruß zurück ins vergangene Jahrhundert zu den französischen Pointillisten, die als erste glaubten, dass die Welt aus Punkten aufgebaut ist.
Wer Lichtensteins emotionsgeladene Vorlagen aus der Konsumwelt in ihrer kaltblütigen Zerlegung betrachten möchte, hat bis zum 14. Juli in der Albertina in Wien Gelegenheit dazu. Dort wird die Ausstellung ‚Roy Lichtenstein – Zum 100. Geburtstag‘ gezeigt.
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