Heidi Horten (†81) galt mit einem Vermögen von über drei Milliarden Euro als reichste Frau Österreichs. Die 2022 verstorbene Kaufhausmagnatin war bekannt für ihren Hang zu Glamour und Luxus, insbesondere für ihre beeindruckende Juwelensammlung. Diese wird nun heimlich online versteigert.
Die österreichische Entrümpelungs- und Verwertungsfirma Cavinnash führt die Auktion durch, bei der Pelze, Taschen, Designerkleidung und Hausrat unter den Hammer kommen. Offiziell gibt das Unternehmen keine Auskunft über den Auftraggeber, aber alles deutet darauf hin, dass es sich um die Nachlassverwaltung von Heidi Horten handelt. Dies könnte im Zusammenhang mit der Versteigerung des Horten-Nachlasses bei Christie’s im vergangenen Jahr stehen.
Im Mai 2023 versteigerte Christie’s in Genf einen Teil des Juwelenschatzes der Milliardenerbin und erzielte einen Erlös von rund 180 Millionen Euro.
Eine für November geplante Auktion wurde nach Protesten jüdischer Organisationen abgesagt, die auf die NS-Vergangenheit von Heidi Hortens erstem Ehemann Helmut hinwiesen. Dieser hatte während der NS-Zeit von der Enteignung jüdischer Konkurrenten profitiert. Im Vergleich dazu ist die aktuelle Auktion mit über 90 Pelzmänteln und -jacken, von denen viele zu erschwinglichen Preisen angeboten werden, weit weniger glamourös.
Ein Zobelmantel startet beispielsweise mit einem Gebot von 2 Euro, während für eine Weißfuchsweste 50 Euro aufgerufen werden. Für einige Pelze wurde jedoch noch kein Gebot abgegeben, wie z.B. für einen Barguzin-Zobelmantel, dessen Startgebot bei 2 Euro lag und dessen Höchstgebot bisher bei 320 Euro liegt. Die Lederstiefel von Hermès erfreuen sich dagegen großer Beliebtheit, mit einem Startgebot von jeweils 1 Euro. Die braunen und schwarzen Designer-Stiefel sind derzeit für 600 bzw. 800 Euro zu haben.
Ein mit 1 Euro aufgerufenes Golden Birds Service von Villeroy & Boch fand einen Käufer bei 2.200 Euro. Ein Speiseservice Golden Birds von Villeroy & Boch wurde mit einem Startpreis von 1 Euro angeboten und schließlich für 2.200 Euro verkauft. Auf Tischdecken mit dem Monogramm HGH wurde noch kein Gebot abgegeben. Dagegen liegt das aktuelle Höchstgebot für Ponchos und einen KAC-Fanschal „im Kleidersack“ bei 220 Euro. Heidi Goess-Horten war Mäzenin und Präsidentin des Klagenfurter Eishockeyclubs KAC.
Die Online-Auktion von Cavinnash läuft noch bis zum 24. Februar.