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Druckgrafik
Die Druckgrafik als Gattung der bildenden Kunst umfasst alle reproduzierfähigen Bilder, die mit Hilfe
einer bearbeiteten Druckform auf Papier oder andere flache Gewebe angebracht werden. Heutzutage stehen
in der Druckgrafik beinahe unzählige verschiedene Druckverfahren zur Verfügung, bei denen unterschiedliche
Trägermaterialien, Druckformen und Drucktechniken manueller oder digitaler Art zum Einsatz kommen.
Entwicklung der Druckgrafik
Diese unterschiedlichen Druckverfahren, die sich den Druckprinzipien des Hochdrucks, Tiefdrucks, Flach- und
Durchdrucks zuordnen lassen entwickelten sich im Verlauf mehrerer Jahrhunderte. Die Mehrzahl dieser Techniken wurden
ursprünglich nicht für künstlerische Zwecke entwickelt, jedoch in die bildende Kunst übernommen.
Frühste Formen der Druckgrafik in Europa waren der Holzschnitt sowie der Kupferstich, die im 15. Jahrhundert
in Verbindung mit der Verbreitung der Papierherstellung im europäischen Raum entstanden. Diese Techniken
wurden im 15. und 16. Jahrhunderts von Künstlern wie Albrecht Dürer, Hans Baldung, Lucas Cranach dem Älteren
oder Hans Holbein eingesetzt und perfektioniert.
Albrecht Dürer: „Die große Passion“(1497-1511) und die „Apokalypse“(1498)
Die Holzschnitte des deutschen Künstlers Albrecht Dürer gelten bis heute als Meisterwerke,
so auch eines der berühmtesten Werke Dürers, die 1498 erstmals veröffentlichte „Apokalypse“.
In insgesamt 15 Holzschnitten illustrierte Dürer das letzte Buch des neuen Testaments „Die
Offenbarung des Johannes“, die auch als Apokalypse bezeichnet wird und demonstrierte dabei
sein druckgraphisches Talent. Die detaillreichen, effektvollen Drucke hinterlassen einen bleibenden
Eindruck und vermitteln die Stimmung der Apokalypse. Nach der 1498 auf deutsch veröffentlichten
Version des Druckwerks folgte später eine Ausgabe auf Latein.
Auch mit dem überwiegend zwischen 1497 und 1511 gefertigten Holzschnittzyklus „Die Große Passion“
schaffte Dürer ein bedeutendes druckgrafisches Werk: In 12 Holzschnitten stellte der Künstler
dasLeiden und den Tod Jesu Christi dar, wobei die detaillierte Ausarbeitung, die perfekten
Hell-Dunkel Kontraste sowie die korrekte räumliche Darstellung der Szenen das technische Können des Künstlers
deutlich machen. Das Werk wurde als Begleitung zu dem Buch „Passionsgeschichte Christi“ auf
Latein bei Hieronymus Höltzel gedruckt und veröffentlicht.
Hans Holbein d.J.: „Der Totentanz“ (1524-1526)
Ebenfalls beeindruckende druckgrafische Arbeiten schaffte zwischen 1624 und 1526 Hans Holbein der
Jüngere mit seinem Bilderzyklus „Der Totentanz“. In diesem 40-seitigen graphischen Werk stellte
der Künstler das im 14. Jahrhundert aufgekommene Motiv des Totentanzes, welches sich mit der Macht
des Todes über das Leben der Menschen befasst. Die Holzschnitte repräsentieren die unterschiedlichen
Stände und Milieus der Zeit Holbeins und wurden nach dessen Vorlage vom bekannten Formschneider
Hans Lützelsburger erstellt.
Druckgrafiken in der großen Juni-Auktion „Old but Gold“
Diese druckgraphischen Arbeiten Albrecht Dürers und Hans Holbeins waren am 12.06. Teil unserer
Juni-Auktion. Zu jedem der Werke konnten wir jeweils ein Konvolut an Faksimile-Druckplatten, vermutlich
als Zinkätzungen ausgeführt, aus dem 20. Jahrhundert zur Versteigerung anbieten: 15 Faksimile-
Druckplatten zu Dürers Apokalypse, 13 Faksimile-Druckplatten zur Großen Passion und 40 Faksimile-
Druckplatten zum Totentanz von Hans Holbein wurden erfolgreich versteigert.