Wir haben uns bereits mit skurrilen Auktionen beschäftigt, im Artikel: Top 10 der skurrilsten Auktionsobjekte – Haar bis Blut – Von Bruehl. Jetzt wird es noch verrückter; NFT-Auktionen.
NFTs bieten Künstlern die Chance, ihren digitalen Werken einen einzigartigen Wert zu verleihen. Plattformen wie Opensea und Rarible verzeichnen stolze Preise für digitale Kunstobjekte. Die unveränderliche Natur der Blockchain ermöglicht es NFT-Besitzern, ihren Besitz eindeutig nachzuweisen, selbst in einer Welt, die von Kopieren und Einfügen geprägt ist. Trotzdem gibt es auch Kritik: NFTs werden oft als überhypet, zu teuer, spekulativ oder ressourcenintensiv angesehen. Insbesondere letzteres Thema wird die Kryptobranche wahrscheinlich noch lange beschäftigen.
Laut Cryptoart.wtf, einer Seite, die den ökologischen Fußabdruck von NFTs untersucht, entsprechen die durchschnittlichen Emissionen eines NFTs etwa einem zweistündigen Flug.
Wir stellen euch 6 NFT-Auktionen vor, von denen ihr garantiert noch etwas gehört habt
1. Stock als NFT Liebe Hundefans, aufgepasst! Hier präsentieren wir den ersten NFT für eure treuen Vierbeiner. Passend zum täglichen Spaziergang handelt es sich um ein Stöckchen, das „von einem Hund für Hunde kuratiert“ wurde. Neben dem digitalen Bild des „Zweigs“ gehört auch das analoge Original dazu – ein 14,5 Zentimeter langes Eichenstöckchen, das angeblich „Jahrzehnte lang den Charme, den Charakter, den Schmutz und den Gestank von New York“ aufgesaugt hat. Doch dieses Stöckchen scheint nicht für gewöhnliche Spielereien gedacht zu sein, denn es wird mit einem Aufsteller und einem handgemachten Schaukasten geliefert. Das Startgebot für den NFT samt Zubehör beträgt 1.200 US-Dollar. Wie nicht anders zu erwarten kommt dieses Angebot aus dem USA, genauer: aus New York.
2. Arm als Werbefläche Die Tennisspielerin Oleksandra Oliynykova hat der Person, die einen zugehörigen NFT erwirbt, einen lebenslangen Platz auf ihrem rechten Arm zugesichert. Der Erlös aus dem Verkauf soll Oliynykova dabei unterstützen, ihre Karriere im Profisport zu finanzieren. Darüber hinaus wird sie – gemeinsam mit dem Käufer oder der Käuferin – ein Stück Sportgeschichte schreiben. Es ist das erste Mal, dass sich eine Sportlerin per NFT sponsern lässt. Die 15 mal 8 Zentimeter große Haut-Werbefläche zwischen Ellbogen und Schulter, die vor allem beim Aufschlag der jungen Frau gut sichtbar ist, erzielte nach einigen Tagen auf der Auktionsplattform Opensea wohl mehr als 5.000 Euro. Sie könnte daher schon bald mit einem Sponsoring-Tattoo bedeckt sein.
3. Internet-Quellcode Sir Tim Berners-Lee, bekannt als der Vater des Internets, verkaufte im Juni 2021 die Originaldateien des Quellcodes für den ersten Webbrowser aus dem Jahr 1989 als NFT. Bei einer siebentägigen Versteigerung durch das Auktionshaus Sotheby’s erwarb schließlich eine unbekannte Person das NFT-Gesamtpaket, bestehend aus fast 10.000 Zeilen Code, den Original-Websites zur Konzepterläuterung, einer Visualisierung des Codes, einem Brief von Berners-Lee und einem mit Python erstellten „Code-Poster“. Obwohl Berners-Lee nicht für die Kommerzialisierung bekannt ist, erntete er zunächst Kritik für die Versteigerung, da sie als „untypisch“ für ihn angesehen wurde. Den Erlös von 5,4 Millionen Dollar behielt er jedoch nicht für sich, sondern spendete ihn.
4. Toilettenpapier Die Marke Charmin ist bekannt für ihr analoges Toilettenpapier, aber im Frühjahr 2021 wagte sie sich auch in die Welt der Digitalwährung. Mit dem Projekt „Non-Fungible-Toilet-Paper“ schufen sie eine entsprechende Digital-Version ihres Produkts. Der Name spielt dabei auf die NFT-Technologie an. Ihr Ziel war es, den Kunden Komfort zu bieten, „egal, ob Sie auf der Toilette sitzen oder an der Kryptowirtschaft teilnehmen“, wie es in der Beschreibung der Klopapier-Kollektion auf Rarible heißt. Wer eine digitale Klopapierrolle erwarb, erhielt zusätzlich einen analogen Aufsteller, der dann in der heimischen Toilette platziert werden konnte. Insgesamt war dies eine ziemlich skurrile Aktion, aber immerhin gab Charmin an, den gesamten Erlös an die Hilfsorganisation Direct Relief zu spenden.
5. Zwecklose Steine Seien es verpixelte Wale oder gelangweilte Affen, die als Band auftreten: Neben einzelnen NFTs haben auch schon einige Kollektionen für Aufsehen in der NFT-Welt gesorgt. Dazu gehört auch das Projekt Etherock, das es tatsächlich schon seit 2017 gibt: Die insgesamt 100 Stein-Cliparts werden teilweise zu Millionenpreisen gehandelt. Dass sie weder besonders kunstvoll sind, noch irgendeinen Nutzen haben, wird schon auf der Website des Projekts deutlich: „Diese virtuellen Steine erfüllen keinen Zweck. Sie sind nur dazu da, gekauft und verkauft zu werden und ihrem Besitzer ein starkes Gefühl des Stolzes zu vermitteln, einer von nur 100 Besitzern zu sein“.
6. Fürze im Glas Es gibt wohl kaum einen Trend im Netz, der nicht irgendwann in der Fetischbranche landet. Das zeigt auch unser letzter skurriler NFT-Verkauf, hinter dem die amerikanische Reality-TV-Darstellerin Stephanie Matto steckt. Die junge Frau hatte zunächst Tausende von Dollar eingenommen, indem sie ihre eigenen Fürze in Gläser verpackte und an zahlungswillige Kund:innen verschickte. Weil sich ihr Körper aber irgendwann energisch gegen die eigens für das Geschäft entwickelte Diät wehrte, musste sich Matto etwas anderes einfallen lassen. Ergebnis: 1.000 digitale Cartoons von Furzgläsern als NFT für 0,05 Ether.
Eine Art Gewinnspielcharakter gibt es obendrauf, denn einige der Cartoon-Bilder können laut Matto auch gegen reale Gegenstände eingetauscht werden – zum Beispiel getragene Unterwäsche oder echte Furzgläser. Da bekommt der Begriff „Gas Fees“, die bei Transaktionen auf der Ethereum-Blockchain fällig werden, gleich eine ganz andere Bedeutung.