Die Privatsammlung des Bremer Unternehmers Manfred Zimmermann (1935-2011) und seiner Frau Heidrun hat sogar einen eigenen Wikipedia-Eintrag. Ihre Leidenschaft galt attischen Wein- und Salbgefäßen aus dem antiken Griechenland. Von den über 60 Vasen hat die Stiftung des Ehepaars nun 50 bei Christie’s eingeliefert. Diese werden am 9. April um 10 Uhr live in New York vor der Antiquitätenauktion versteigert.
Die Sammlung hat einen klaren Schwerpunkt. Manfred und Heidrun Zimmermann haben sich auf schwarz- und rotfigurige Vasen konzentriert, die zwischen dem 6. und 5. Jahrhundert v. Chr. in Athen hergestellt und von namhaften Malern bemalt wurden.
Die eindrucksvolle Sammlung war von 2005 bis 2018 im Antikenmuseum im Schnoor in Bremen, das von der Stiftung der Sammler betrieben wird, und anschließend für weitere fünf Jahre im Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg zu sehen. Der Katalog von Christie’s enthält zahlreiche Ausstellungs- und Literaturhinweise.
Bei näherer Betrachtung des Angebots wird deutlich, dass die Sammler das getan haben, was Steuerberater immer empfehlen: Das Beste den Museen als Dauerleihgabe zu überlassen und damit zur Forschung beizutragen. Bei Christie’s werden bemalte antike Keramiken in einer erstaunlich breiten Preisspanne von 6.000 bis 600.000 Dollar versteigert. Manfred Zimmermann erwarb seit den 1970er Jahren hauptsächlich in Freiburg, Basel, Zürich und gelegentlich bei Christie’s.
Entscheidend war dabei eine gut dokumentierte Provenienz, wie im Fall des Spitzenstücks der Sammlung, einer seit 1843 nachweisbaren Amphore aus Athen. Zimmermann erwarb sie im Juli 1980 bei der Versteigerung der Castle Ashby Vasen bei Christie’s. Experten schreiben die roten Figuren auf schwarzem Grund dem Maler der Nausikaa zu.
Die Wandung erzählt die Herakles-Sage mit großen Figuren. Der mit einem Löwenfell bekleidete Held stiehlt das Dreibein, während ihm Athene, seine Beschützerin, zur Seite steht. Diese Halsamphore wird mit 400.000 bis 600.000 Dollar am höchsten bewertet. Auch bei antiker Kunst ist die Provenienz entscheidend. Raubgrabungsbeute darf nicht mehr gehandelt werden. Eine ähnlich lange Provenienzliste wie die Nausikaa-Amphore hat der Stamnos, ein mit Mänaden verzierter Weinkrug. Er wird auf 200.000 bis 300.000 Dollar geschätzt. Ein Lekythos, ein schmales Gefäß für Salböl und Parfüm, ist mit der fliegenden Nike bemalt. Die Göttin trägt eine dreibeinige Weiheschale durch die Luft. Christie’s erwartet dafür 120.000 bis 180.000 Dollar. Die gleiche Schätzung gilt für eine flache Kylix, eine große Schale mit zwei recht unterschiedlichen Kriegern.
Vasen in Deutschland versteigern
Dass die Versteigerung nicht von einem deutschen Auktionshaus, sondern von Christie’s New York durchgeführt wird, zeigt die Schwierigkeiten, mit denen der Antikenhandel seit Inkrafttreten des Kulturgutschutzgesetzes in Deutschland zu kämpfen hat. Die vom Gesetzgeber auferlegte Pflicht zum Nachweis der Provenienz lähmt den Handel mit 2500 Jahre alten Stücken und einer Praxis, die im gesamten 20.
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