Es fällt immer wieder auf, dass sich die 2010er sehr an Vintage- und Retrogegenständen orientieren. Es gibt Kunstausstellungen, welche die exakte Kopie einer längst vergangenen Ausstellung nachstellen möchten, die Mode orientiert sich an vergangenen Vorbildern, viele sehnen sich nach alten Zeiten.
Der Retro-Star der Musikindustrie ist die Schallplatte.
Immer mehr Musiker lassen ihre Alben wieder (zusätzlich) als Vinylplatte pressen, wodurch auch die Zahl der in Plattenläden angebotenen Schallplatten immer größer wird. Die alten Scheiben versprühen einen einzigartigen Charme. Das Drehen der Platten und das sanfte Knistern beruhigen und lassen die Gemüter in Nostalgie versinken. Wahre Musikliebhaber, die lieber etwas in der Hand halten als eine nicht greifbare MP3-Datei in ihrer Cloud haben, bevorzugen schon seit längerer Zeit die Langspielplatte.
Was sich ab etwa 2000 bei den Sammlern abzeichnete, erfasst immer mehr den Massenmarkt. In einigen Läden zeichnet sich seit 2006 ein Absatzplus von fast 50% ab. Die wahren Schätze findet man aber meist in Secondhand-Läden. Für rare Platten werden teilweise sehr hohe Summen bezahlt. Die Platten müssen aber sehr gut erhalten sein, weswegen es in vielen Secondhand-Läden bereits ein Abspielverbot gibt, um die empfindlichen Rillen zu schonen. Das AC/DC-Livealbum „If You Want Blood“ in einer raren niederländischen Version wurde kürzlich für stolze 1000 Euro verkauft.
„Schwarzes Gold“
Das Vinyl muss in einem sehr guten und sauberen Zustand sein, ohne sichtbare Kratzer und hörbare Macken. Die Hüllen sollten ebenso ohne Risse oder Beschriftungen sein, denn Sammler bevorzugen gepflegte Ware. Je seltener die Platte, desto wertvoller ist sie. Aufgrund der Rendite, die so manche Sammlung derzeit abwirft, ist oft vom „schwarzen Gold“ die Rede. Die tatsächliche Farbe des Vinyls spielt dabei aber keine Rolle. Meist sind sogar eben nicht schwarze Vinylscheiben, die wesentlich seltener sind, die wertvolleren.
Raritäten müssen allerdings nicht immer alt sein. Es gibt immer wieder Sonderausgaben in kleiner Auflage, die aber eine hohe Nachfrage erfahren. Besonders in den 90ern wurden selten Vinylplatten gepresst. Meist waren diese nur von DJs gefragt, die Auflage ist dementsprechend gering. Auch Erstauflagen aus den 70ern und alte Jazzaufnahmen der 50er und 60er werden hoch gehandelt.
Wie können Sie als Schallplattenbesitzer nun erfahren, ob Sie besonders wertvolle Scheiben besitzen? Neben der Beratung durch einen seriösen Händler empfiehlt sich die Internetrecherche. Webseiten wie www.popsike.com können einen guten Anhaltspunkt geben. Einfach Titel und Interpret eingeben, schon bekommen Sie einen ungefähren Verkaufswert durch die gesammelten Auktionspreise aus der Vergangenheit. An der Spitze der meistgesuchten Interpreten stehen hier übrigens regelmäßig zwei Klassiker: die Beatles und die Rolling Stones. Gerne beraten wir Sie und helfen Ihnen bei der Recherche.