Jan Steen zeichnete sich durch einen ausgeprägten Realismus und eine bemerkenswerte Detailgenauigkeit aus. Seine Gemälde sind reich an feinen Details, sei es in der Darstellung von Stoffen, Texturen, Stillleben oder Gesichtsausdrücken. Steen war ein Meister der Beobachtung und konnte die Nuancen des Alltagslebens mit bemerkenswerter Präzision einfangen. Seine Szenen wirken authentisch und lebendig, als ob der Betrachter direkt in das Bildgeschehen eintauchen könnte.
Eine herausragende Eigenschaft von Steens Genremalerei ist der Einsatz von Humor und Ironie. Er verstand es meisterhaft, komödiantische Situationen zu inszenieren und den Betrachter zum Schmunzeln zu bringen. Oftmals zeigt er das Chaos und die humorvollen Aspekte des Alltagslebens, sei es eine verspätete Lieferung, eine betrunkene Gesellschaft oder ungeschickte Kinder. Steen verband diese komödiantischen Elemente mit einer tiefgründigen Ironie, die auf soziale, moralische oder religiöse Themen anspielte und den Betrachter zum Nachdenken anregte.
Hinter Steens humorvollen und scheinbar oberflächlichen Szenen verbargen sich oft subtile gesellschaftliche Kommentare. Er setzte seine Genremalerei ein, um soziale Missstände oder menschliche Schwächen darzustellen. Ob es um Verschwendung, Trunksucht oder Heuchelei ging, Steen nutzte seine Kunst, um auf die Schattenseiten der Gesellschaft hinzuweisen und den Betrachter zum Nachdenken zu bringen. Dies zeigt, dass seine Werke mehr waren als nur unterhaltsame Genreszenen, sondern auch eine tiefere Bedeutung und Botschaft transportierten.