Ihre Mutter ist eine Legende unter den Rennpferden. Sie wurde einst als „bestes Pferd der Welt“ bezeichnet: Zehn Millionen australische Dollar erzielte eine einjährige Tochter der Vollblutstute Winx bei einer Auktion in Australien. Und doch hat sie nicht ganz den Besitzer gewechselt.
10 Millionen Australische Dollar, umgerechnet gut sechs Millionen Euro, kostete ein Jährling bei der Inglis Easter Yearling Vollblut-Auktion in Australien. Ein Preis, der nicht von ungefähr für die einjährige Stute gezahlt wurde. Die Organisatoren sprechen von einem Weltrekord. Noch nie wurde eine einjährige Stute für so viel Geld im Auktionsring zugeschlagen
Stuten sind wertvoller als Hengste
Gerade im Rennsport ist die Abstammung das wichtigste Kriterium bei der Auktion. Insofern konnte die Pierro-Tochter einiges in die Waagschale werfen. Ihr Vater wird aufgrund seiner Nachkommen und seiner eigenen Rennkarriere auf der Südhalbkugel hoch geschätzt. 82.500 Dollar waren zu zahlen, wenn der Hengst 2023 als Partner für die Zuchtstute ausgewählt wurde.
Aber noch bedeutender ist die Mutter der Jährlingsstute, die für 10 Millionen Dollar versteigert wurde: Winx. Die 2011 geborene Stute ging in 43 Rennen an den Start und gewann 37 Mal, davon 33 Rennen in Folge. In 25 Gruppe 1-Rennen war sie nicht zu schlagen. Das ist Weltrekord. 2016 galt sie als bestes Rennpferd der Welt. Das sollte sich auch 2017 und 2018 nicht ändern. Mehr als 26 Millionen australische Dollar hat Winx in ihrer Zeit auf der Rennbahn verdient.
Im Jahr 2023 brachte sie ein Stutfohlen zur Welt, nachdem sie zuvor eine Totgeburt erlitten hatte. Als Los 391 wechselte diese Braune nun den Besitzer. Sie hat aber nicht ganz neue Besitzer. Debbie Kepitis, die das Gestüt Woppitt Bloodstock betreibt, hält Anteile an der Mutterstute Winx. Sie war also anteilig Ausstellerin des Jährlings. Bei der Auktion bot sie dann auf den Braunen. „Wir haben sie zur Auktion gestellt, und in den letzten Wochen hat die ganze Familie, unsere Tochter und unsere Enkelin, angefangen, sie zu vermissen“, sagt sie. „Wir haben einfach beschlossen, dass wir sie kaufen würden, wenn wir sie bekommen könnten.“
Die Stute wird von Chris Waller trainiert. Er hatte auch die Mutter Winx trainiert. Winx war vor allem für ihre enorm hohe Galoppfrequenz bekannt. Ihr Galoppsprung war mit gemessenen 6,76 Metern vergleichsweise kurz. Andere Rennlegenden wie Black Caviar und Phar Lab „vermessen“ 8,5 Meter pro Galoppsprung. Doch Winx schaffte, wissenschaftlich belegt, 14 Galoppsprünge in fünf Sekunden. Ihre prominenten Kolleginnen und Kollegen schafften nur zwölf.
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