Der deutsche Maler Adolf Richard Hölzel (1853-1934) gilt als früher Protagonist der künstlerischen Abstraktion sowie Wegbereiter der Moderne. Im Anschluss an sein Malereistudium gründete Hölzel gemeinsam mit Ludwig Dill und Arthur Langhammer die Dachauer Malschule und unterrichtete dort bis 1905. In dieser Zeit wirkte er in der Gründung der Münchner sowie der Wiener Secession mit. 1905 zog Adolf Hölzel nach Stuttgart um hier an der Akademie der Bildenden Künste als Professor zu unterrichten. Im Rahmen dieser Tätigkeit wurde Hölzel zum Lehrer und Mentor junger Künstler wie Oskar Schlemmer, Willi Baumeister oder Hermann Stenner. 1919 trat Adolf Hölzel den Ruhestand an und konzentrierte sich bis zu seinem Tod 1935 auf sein eigenes künstlerisches Schaffen.
Bereits zu seiner Zeit in Dachau begann Hölzel sich in seinen Landschaftsdarstellungen mit dem abstrakten Ornament zu beschäftigten. Dieses Interesse am Abstrakten wurde während des Aufenthalts in Stuttgart zunehmend in Hölzels Gemälden sichtbar, die immer stärker abstrahiert gestaltet waren. Auch die für sein späteres Werk charakteristische starke Farbgebung und der Einsatz abstrakter Farbflächen entwickelten zu dieser Zeit aus Studien zu Wilhelm Bezolds Farbenlehre, aus der Adolf Hölzel eine eigene Farbtheorie entwickelte.
Auch über seinen Tod hinaus stellt Hölzel in der Stadt Stuttgart eine zentrale künstlerische Figur dar: Ein Großteil seines kunsttheoretischen Nachlasses beefindet sich in der Staatsgalerie Stuttgart, das Kunstmuseum Stuttgart ist im Besitz der größten Hölzel-Sammlung. Seit 2005 widmet sich zudem die Adolf Hölzel-Stiftung Stuttgart der Aufarbeitung von Hölzels künstlerischem Nachlass und der Förderung seines Werks.
Attr. Adolf Hölzel, Ohne Titel, Pastellkreide auf Papier, 20. Jh. Adolf Hölzel (1853 – 1934) Verkauft für 10.000€
Attr. Adolf Hölzel, Ohne Titel, Pastellkreide auf Papier, 20. Jh. Adolf Hölzel (1853 – 1934) Verkauft für 11.000€