Die wertvollsten deutschen Briefmarken
Es ist kein Geheimnis, dass die Deutschen eine besondere Vorliebe für Briefmarken haben. Ihre Hingabe zu diesem Hobby spiegelt sich nicht nur in einer lebendigen Sammlergemeinschaft wider, sondern auch in der florierenden Auktionsbranche des Landes. Heute sind in Deutschland zehn der größten Briefmarken-Auktionshäuser der Welt ansässig, die jährlich die unglaubliche Summe von 300 Millionen Dollar umsetzen. In einem Land, das im Laufe des 20. Jahrhunderts von zahlreichen Kriegen und Konflikten heimgesucht wurde, sind viele seltene und wertvolle deutsche Sammlerstücke zerstört worden. Doch trotz dieser Herausforderungen blieben viele Briefmarken als wahre Schätze der Vergangenheit erhalten und erfreuen sich heute bei Sammlern weltweit großer Beliebtheit.
Tauchen Sie ein in die reiche Welt der deutschen Philatelie. Von historischen Raritäten bis hin zu faszinierenden Fehldrucken – wir erzählen die Geschichten hinter den kleinen Meisterwerken. Erfahren Sie mehr über die faszinierenden Schätze, die auf den Auktionen der Briefmarkenhäuser den Besitzer wechseln und lassen Sie sich von der Vielfalt und dem kulturellen Reichtum der deutschen Philatelie verzaubern. Willkommen zu einer faszinierenden Reise durch die Welt der deutschen Philatelie!
1.545.000$ Baden 9 Kreuzer Fehldruck, 1851
Mit nur vier Exemplaren auf der gesamten Welt, gehört der Baden 9 Kreuzer Fehldruck zu den wertvollsten deutschen Briefmarken. Der besondere Wert des Stempels liegt in einem Druckfehler: Statt in Rosa wurde er irrtümlicherweise in Grün gedruckt. Der Fehler beruht darauf, dass der Drucker die falsche Druckplatte für das Grüne Buch benutzte und eine „9“ als „6“ las. Diese außergewöhnliche Geschichte und die hohe Seltenheit machen diese Briefmarke so wertvoll. Es wurde vermutet, dass der Fehler durch eine umgedrehte Druckplatte verursacht wurde, was jedoch nicht der Fall sein kann, da der Stempel in einem einzigen Druckvorgang hergestellt wurde. Im April 2008 wurde eine seltene 9-Kreuzer-Marke aus Baden von David Feldman für 1.545.000 Dollar verkauft. Im Juni 2019 wurde in einer Auktion von Heinrich Koehler ein seltener Brief mit dieser historischen Briefmarke, frankiert im alten deutschen Bundesland Baden, versteigert. Der Brief war Teil der Sammlung des deutschstämmigen Geschäftsmanns Erivan Haub und wurde für 1.524.601 € (inklusive Käuferaufgeld) verkauft, was in etwa 1,73 Millionen US-Dollar entspricht.
389.183$ Briefmarke Oldenburg 1/3 Gr. schwarz auf grünem Papier, 1859
Die 1859 erschienene Briefmarke Oldenburg 1/3 Gr. schwarz auf grünem Papier zählt zu den kostbarsten Schätzen der deutschen Philatelie. Die ungezähnte Marke wurde auf farbigem Papier lithographiert und zeigt das königliche Wappen über dem Oldenburger Wappen in der Mitte. Der Name des Herzogtums und die Nennwerte sind auf Bändern am oberen und unteren Rand der Marke eingraviert.
Von diesen 1/3-Groschen-Marken sind nach Schätzungen von Fachleuten nur noch ein Viererblock und einige Paare ungebraucht erhalten. Ein einzigartiger Block mit zwölf Marken, der sich einst im Privatbesitz von Arthur Hind und Maurice Burrus befand, wurde im Juni 2019 bei Heinrich Koehler
versteigert. Diese bemerkenswerte Sammlung, bekannt als die Sammlung Erivan, gilt als eine der größten Raritäten in der Welt der Briefmarkensammler.
Das beeindruckende Los, das sich in einem makellosen und unglaublich frischen Zustand präsentierte, erzielte bei der Auktion einen Preis von 320.000 €, was etwa 389.183 $ entspricht. Dieser Verkauf unterstreicht die enorme Bedeutung der Briefmarke Oldenburg 1
176.000$ Audrey Hepburn Stempel, 2001
Die Audrey Hepburn-Briefmarke ist ein bemerkenswertes und seltenes Beispiel der modernen deutschen Philatelie. Obwohl mehr als 14 Millionen Exemplare dieser faszinierenden Briefmarke gedruckt wurden, haben nur zwei Bögen mit je 30 Exemplaren die Zeit überdauert. Der Grund für diese Seltenheit liegt in der Entscheidung des Sohnes der berühmten Schauspielerin, der sich die Rechte an dieser Ausgabe vorbehielt. Er lehnte die Veröffentlichung ab, da seine Mutter auf der Briefmarke mit einer Zigarette im Mund abgebildet war. Dennoch sind einige Exemplare dieser Briefmarke auf Briefumschlägen erschienen – man schätzt, dass heute noch mindestens fünf Exemplare existieren. Die genauen Umstände ihrer Entstehung sind bis heute ein Rätsel geblieben.
Ein gebrauchtes Exemplar der Audrey Hepburn-Marke mit dem Stempel des Postzentrums 13 wurde bei der Felzmann-Auktion 2009 für beeindruckende 72.995 $ an einen anonymen Bieter versteigert. Ein weiteres seltenes Highlight dieser Briefmarkenausgabe war ein Bogen mit zehn Briefmarken, alle mit dem Konterfei von Audrey Hepburn, der im Oktober 2010 bei einer Wohltätigkeitsauktion in Berlin den erstaunlichen Preis von 430.000 Euro (606.000 US-Dollar) erzielte. Im Jahr 2017 wurde eine dieser Briefmarken – mit dem Namen der Schauspielerin auf dem Rand – bei der Auktion Christoph Gaertner in Stuttgart für beeindruckende 176.000 US-Dollar verkauft. Diese außergewöhnliche Briefmarke ist nicht nur ein begehrtes Sammlerstück, sondern auch ein faszinierendes Kapitel der Philatelie.
112.394$ "Kerstfest" Fehldruck, 2016
Der deutsche Fehldruck „Kerstfest“ aus dem Jahr 2016 ist eine seltene Rarität in der Welt der deutschen Philatelie. Kurz vor der Veröffentlichung wurde ein folgenreicher Fehler entdeckt: Das niederländische Wort „Kerstfest“ war gänzlich falsch geschrieben. Statt „Vrolijk kerstFeest“ war auf den Marken „KerFerst“ zu lesen. Aufgrund dieses Rechtschreibfehlers im Niederländischen wurde die gesamte Auflage verworfen und die Marken mit der korrekten Schreibweise nachgedruckt.
Im Juni 2017 wurde ein Prägeblatt mit zehn „KerFerst“-Fehlerstempeln vom Auktionshaus Felzmann für 33.000 Euro (37.090 Dollar) versteigert. Es handelt sich um ein bemerkenswertes Stück, das den unglücklichen Druckfehler dokumentiert. Ein weiteres Blatt mit zehn Fehldrucken soll auf derselben Messe sogar für 100.000 Euro (112.394 $) an einen Sammler verkauft worden sein. Diese Fehldrucke sind nicht nur philatelistische Kuriositäten, sondern auch begehrte Sammlerobjekte, die die Faszination der Welt der Briefmarken unterstreichen.
65.500$ Briefmarke 2-Marken Germania mit vierblättrigem Wasserzeichen, 1920
Eine bemerkenswerte Variante dieses seltenen Sammlerstücks, das heute einen beträchtlichen Wert besitzt, ist die 2-Mark Germania mit Vierblattwasserzeichen. Experten schätzen, dass nur wenige Exemplare dieser Marke – vielleicht nur drei – auf Papier mit einem sich wiederholenden Vierblatt-Wasserzeichen gedruckt wurden. Diese Besonderheit verleiht der Marke ein einzigartiges Aussehen mit Wasserzeichen, die wie kleine rautenförmige Wolken aussehen.
Ursprünglich für die Herstellung von Steuermarken vorgesehen, wurde dieses Papier aus unerklärlichen Gründen für die Ausgabe von Briefmarken verwendet. Ein ungebrauchtes Exemplar dieser seltenen Marke wurde 2014 von einem aufmerksamen deutschen Sammler entdeckt. Im November 2015 wurde dieses beeindruckende Sammlerstück auf der Aix-Phila-Auktion präsentiert. Obwohl der Startpreis bei 20.000 € (ca. 21.800 $) lag, erzielte das Los einen beachtlichen Verkaufspreis von 60.000 € (ca. 65.500 $), einschließlich des Aufgeldes von 20 %. Dieser Erfolg unterstreicht nicht nur die Seltenheit dieser Briefmarke, sondern auch ihre Attraktivität für Sammler, die auf der Suche nach einzigartigen und wertvollen philatelistischen Schätzen sind.
60.790$ 5m Kaiser Wilhelm II invertierter Fehlerstempel, 1905
Eine exklusive philatelistische Rarität aus der Zeit des Ersten Weltkrieges ist die 5 Mark Kaiser Wilhelm II. Die seltene Marke mit einem Nennwert von 5 Mark zeigt eine markante rote Vignette von Kaiser Wilhelm II., der zu einer Menschenmenge spricht, eingerahmt von einem eleganten schieferfarbenen Rahmen. Diese Marken wurden in einer kritischen Periode der Weltgeschichte, dem Ersten Weltkrieg, herausgegeben und sind heute von unschätzbarem historischen Wert.
Bis heute sind nur 27 Stempel mit umgekehrter Mitte dieser außergewöhnlichen Marke bekannt, die alle in Stralsund gefunden wurden. Einige weitere Exemplare tauchten in Hamburg auf, aber nur zwei gebrauchte Stempel aus Hamburg haben vermutlich bis heute überlebt. Diese bemerkenswerte Seltenheit verleiht der Marke eine einzigartige Bedeutung in der Welt der Philatelie, und ihr historischer Wert wird von Experten und Sammlern gleichermaßen geschätzt.
Ein besonders gut erhaltenes Exemplar dieser Kaiser-Wilhelm-Marke wurde im Oktober 2015 vom renommierten Württembergischen Auktionshaus versteigert und erzielte einen beeindruckenden Verkaufspreis von 40.200 $. Dieses bemerkenswerte Auktionsergebnis bestätigt nicht nur die außergewöhnliche Rarität dieser Marke, sondern auch die beispiellose Nachfrage und das Interesse von Sammlern aus aller Welt.
Ein weiteres Exemplar dieses wertvollen Sammlerstücks, das sich durch frische Farben und zwei datierte Brückenstempel (HAMBURG 24.02.20) auszeichnet, wurde im März 2016 bei Felzmann angeboten. Dieses Los erzielte den beeindruckenden Preis von 50.000 EUR oder rund 60.790 $. Diese bedeutenden Auktionsergebnisse unterstreichen nicht nur die Philatelie als Wissenschaft und Kunstform, sondern auch die faszinierende Welt der historischen Briefmarken, die einen einzigartigen Einblick in vergangene Epochen und Ereignisse bieten.
44.957$ Ein Kreuzer schwarzer Stempel, 1849
Der Kreuzer, auch Schwarzer Einser genannt, war die erste Briefmarke im Königreich Bayern. Dieses philatelistische Glanzstück wurde von Johann Peter Haseney gestaltet und erschien am 1. November 1849. Trotz einer beeindruckenden Auflage von 832.500 Exemplaren verschwanden fast alle Marken
im Oktober 1851 wieder aus dem Postverkehr. Einige wenige dieser Marken blieben jedoch bis zum 31. August 1864 portogültig.
Die Schwarze Eins zeichnet sich durch ihre tiefschwarze Farbe aus, in deren Mitte eine auffällige Zahl steht. Im Laufe der Zeit entstanden durch Beschädigungen der Gravurpressen und der Gravuren unterschiedliche Varianten dieser historischen Briefmarken. Dies führte zu interessanten Variationen wie Farbflecken und beschädigten Ecken, die heute von Sammlern besonders geschätzt werden.
Ein besonders gut erhaltenes Exemplar des Kreuzer-Schwarzstempels, wenn auch mit einem leichten Eckknick, wurde im Mai 2015 von Heinrich Köhler versteigert. Bei dieser Auktion erzielte das Los einen beeindruckenden Verkaufspreis von 40.000 Euro, was etwa 44.957 Dollar entspricht. Diese historische Auktion unterstrich nicht nur die Seltenheit und den Sammlerwert des Schwarzen Einsers, sondern auch die anhaltende Faszination der Sammlergemeinschaft für solche bedeutenden philatelistischen Schätze aus vergangenen Zeiten.
30.300$ Sachsen 3 Pfennige rote Briefmarke, 1850
Die rote Marke Sachsen 3 Pfennige gehört zweifellos zu den eindrucksvollsten Schätzen der klassischen europäischen Philatelie. Als Sachendreier bekannt, ist dieses Markenjuwel ein wahres Meisterwerk für Sammler. Es gibt nur noch wenige Exemplare dieses großartigen Stücks, da viele von ihnen zum Verschließen von Zeitungsumschlägen verwendet und dabei zerstört wurden. Schätzungen zufolge existieren heute nicht über 4.000 Exemplare dieser begehrten Briefmarke. Die Fälschung dieser klassischen europäischen Briefmarke, vor allem durch Fournier, macht die Authentifizierung für Sammler zu einer echten Herausforderung.
Auf der Oktober-Auktion 2015 von Christoph Gaertner in Stuttgart fand ein Dreierstreifen dieser ersten sächsischen Briefmarke, ein wahres philatelistisches Juwel aus dem Jahr 1850, für die beeindruckende Summe von rund 30.300 Dollar einen neuen Besitzer. Ein waagerechter Viererblock in leuchtenden Farben mit dem Doppelkreisstempel „HEMNITZ 31 DEC. 50 erreichte bei der Heinrich-Köhler-Auktion im Juni 2019 einen Rekordpreis von 109.423 US-Dollar. Im April 2021 versteigerte dasselbe Auktionshaus einen Block dieser seltenen Briefmarken in ausgezeichneter Erhaltung mit dem Kreisstempel CHEMNITZ 31 DEC. 50. Das eindrucksvolle Los wurde für 218.846 $ versteigert, was die anhaltende Faszination und den außergewöhnlichen Sammlerwert dieser seltenen Briefmarke unterstreicht. Ein wahrer Traum für jeden Philatelisten ging in Erfüllung.
22.460$ Olympische Spiele Halbpostmarke, 1980
Die Geschichte der Olympia-Halbpostmarke zu 60 Pfennig + 30 Pfennig von 1980 ist faszinierend und von politischen Wirren geprägt. Ursprünglich gedruckt, wurde sie kurz vor dem Druck zurückgezogen. Anlass war der Protest gegen den sowjetischen Militäreinsatz in Afghanistan, mit dem mehrere Länder, darunter die Bundesrepublik Deutschland, die Sommerspiele in Moskau boykottierten. Trotzdem gelangten einige nicht ausgegebene Briefmarken versehentlich in die Hände eines deutschen Postbeamten und wurden später von aufmerksamen Sammlern entdeckt.
Diese wenig bekannte, aber sehr interessante Episode der Philatelie spiegelt sich in den wenigen gestempelten Exemplaren wider, die überlebt haben. Ein solches gestempeltes Exemplar dieser beeindruckenden Marke wurde im Juni 2017 von Gaertner angeboten und fand bei den Sammlern großen Anklang. Das Los wechselte schließlich für die respektable Summe von 22.460 Dollar den Besitzer. Die Marke ist nicht nur ein begehrtes Sammlerstück, sondern auch ein faszinierendes
Zeugnis der historischen Ereignisse und der politischen Dynamik jener Zeit. Ein einzigartiger Fund für Sammler und Geschichtsinteressierte.
19.300$ Ungezähmte Baden 3-Kreuzer Rosenmarke, 1850
Die ungezähnte rosa badische 3-Kreuzer-Marke ist ein äußerst seltenes und begehrtes Exemplar dieser altdeutschen Rarität. Die Marke zeichnet sich durch ihre auffällige Gestaltung in einem hellen Rosaton aus und ist charakteristischerweise ungezähnt. Sie wurde nur in begrenzter Stückzahl an das Postamt der Kleinstadt Stockach gesandt, von denen sich bis heute etwa 23 Exemplare erhalten haben.
Ein besonders bemerkenswertes Exemplar dieser Rarität wurde erstmals 1935 dokumentiert. Es trägt den doppelten Ringstempel „Stockach/28. Dez.“ und hat auf drei Seiten vollen bis breiten Rand. Dieses Exemplar wurde bei der Gaertner-Auktion 2015 für die beachtliche Summe von rund 19.300 $ versteigert. Eine weitere Variante dieser berühmten Rarität mit vollem bis breitem Rand, leuchtenden Farben und dem Stempel CARLSRUHE 7 AUG.“ wurde als Teil der berühmten Erivan-Sammlung von Heinrich Koehler angeboten und fand einen Käufer für 18.237 $.
Ein besonders wertvolles Exemplar dieser Marke mit Jahrgangsstempel auf einem Briefstück wurde im April 2021 bei Heinrich Koehler versteigert. Dieses Exemplar besticht durch seine leuchtenden Farben und die enorm breiten Ränder auf allen Seiten und trägt den Doppelkreisstempel „STOCKACH 24th DEC. Bei dieser Auktion wurde das Los für die beachtliche Summe von 164.134 $ verkauft.
Diese Auktionsergebnisse geben nicht nur einen Einblick in den wirtschaftlichen Wert dieser Marke, sondern unterstreichen auch ihre Bedeutung als philatelistisches Kunstwerk und historisches Artefakt. Die ungezähnte rosa badische 3-Kreuzer-Marke bleibt nicht nur eine begehrte Rarität für Sammler, sondern auch ein faszinierendes Forschungsobjekt für Philatelisten und Historiker.
16.100$ 1/2ng schwarz auf hellblauem Papierstempel, 1851
Die Briefmarke 1/2ng Schwarz auf Blassblau ist eine der seltensten deutschen Briefmarken und fasziniert nicht nur durch ihre Seltenheit, sondern auch durch einen Druckfehler, der sie zu einem einzigartigen Sammlerstück macht. Dabei wurde die Farbe des Papiers von 1/2ng auf 2ng geändert. Die Marke trägt das Profil von Friedrich August, der von 1763 bis 1806 als Kurfürst von Sachsen (als Friedrich August I. II.) regierte und später von 1806 bis 1827 König von Sachsen und von 1807 bis 1813 Herzog von Warschau war.
Als herausragendes Sammlerstück erwies sich ein Exemplar der Marke 1/2ng schwarz auf blauem Papier, das im Juli 2007 bei Cherrystone versteigert wurde. Dieses vollrandige, original gummierte, frische und makellose Exemplar dieser seltenen Marke erzielte den beeindruckenden Preis von 16.100 $. Noch bemerkenswerter war jedoch ein einzigartiges Mehrfachexemplar dieser Marke: ein Block mit zehn seltenen Exemplaren, der bei der Versteigerung des vierten Teils von Erivan Haubs Sammlung „Deutsche Staaten“ auftauchte. Dieser außergewöhnliche Fund erregte die Aufmerksamkeit der Philatelistenwelt und wurde schließlich für die stolze Summe von 115.532 $ verkauft.
Dieses faszinierende Beispiel zeigt nicht nur die wissenschaftliche Präzision, sondern auch die leidenschaftliche Sammlermentalität, die solche philatelistischen Raritäten antreibt. Die Briefmarke 1/2ng schwarz auf blassblauem Papier bleibt nicht nur ein Juwel für Sammler, sondern auch ein
spannendes Studienobjekt für Philatelieforscher, die die Komplexität und Vielfalt der deutschen Briefmarkenwelt erforschen.
Historischer Wert. 50 Millionen Mark Stempel, 1937-1938
Die deutsche Fünfhunderttausendmark ist nicht nur ein seltenes, sondern auch ein faszinierendes Fundstück. Dieses besondere Exemplar ist ein eindrucksvolles Zeugnis der Hyperinflation, die Deutschland in der Weimarer Republik von 1915 bis 1924 heimsuchte. Diese Phase der deutschen Geschichte war durch eine extrem hohe Inflation gekennzeichnet, die zu einer drastischen Verteuerung von Gütern und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs führte.
Dieser Stempel wurde von einem Mann namens Ross Baker für die unglaubliche Summe von 50000000 Mark erworben. Für die damalige Zeit war dies eine astronomische Summe und machte diese Briefmarke zu einer der teuersten, die je herausgegeben wurde. Trotz des finanziellen Werts heute vergleichsweise gering sein mag, machen gerade der hohe Kaufpreis und die damit verbundene historische Bedeutung diese Marke zu einer der faszinierendsten Briefmarken der Deutschen Post.
Sie gibt nicht nur einen Einblick in die wirtschaftlichen Herausforderungen dieser Zeit, sondern auch in die vielfältigen gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen, die das Deutschland der Weimarer Republik geprägt haben. Sie ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie Briefmarken nicht nur als Zahlungsmittel, sondern auch als kulturelle Artefakte einzigartige Einblicke in die Geschichte eines Landes geben können. So bleibt die deutsche 50000000er-Marke nicht nur ein interessantes Sammlerstück, sondern auch ein wichtiges Forschungsobjekt für Historiker und Philatelisten.