Heutzutage gibt es unzählige Internetseiten, die sowohl für Schnäppchenjäger als auch für diejenigen unter uns interessant sind, die ihre Designerstücke irgendwann auch wieder verkaufen wollen. Handtaschen haben hier die höchsten Wiederverkaufspreise, sind also am lukrativsten. Natürlich gibt es keine immer gültige Zauberformel, Verkaufsobjekte sind auch immer nur soviel wert wie jemand bereit ist für sie zu bezahlen.
Am lukrativsten einzuschätzen sind eher die zeitlosen Modelle, eine bunt geblümte Gucci-Variante aus der Sommerkollektion bringt sicherlich auch Abnehmer – aber mit der klassischen Chanel-Variante trifft man immer den Zahn der Zeit.
Taschen die 20 bis 30 Jahre im Trend bleiben stehen automatisch als Vintage Artikel für eine bestimmte Periode, dafür müssen sie aber mindestens 20 Jahre alt sein. Alles andere gilt als Secondhand.
Immer wieder werden neue und gebrauchte Taschen zu begehrten Anlageobjekten und bringen bei Auktionen exorbitante Summen. Die bislang am teuersten verkaufte Luxushandtasche ist die 2018 verkaufte ‘Himalaya 35 Birkin Bag’ der französischen Edelmarke Hermès aus mattem Niloticus-Krokodilleder mit diamantbesetzten Metallteilen aus 18-karätigem Gold. Sie übertraf den geschätzten Verkaufspreis um über 60 Prozent und ging für stattliche 236 750 Pfund über die Auktionstheke.
Eine der bekanntesten Designertaschen der Welt lebt von ihrem Mythos, kaum eine normale Frau kann sich aber die Birkin Bag von Hermès leisten. Sie kostet immerhin mindestens 5000 Euro, das Vintage-Modell in Krokodilleder erzielt immer Preise bis zu 200 000 Euro.
Mindestens seit Karl Lagerfeld kennt jeder die Luxusmarke Chanel, die bekannteste Tasche des Labels trägt die Nummer 2.55 nach dem Entstehungsjahr 1955. Das Neuartige an dieser Tasche war damals der lange Riemen, durch den sie erstmals crossover getragen werden konnte. Bis dahin wurden Handtaschen noch überwiegend unter den Arm geklemmt und die Schultertasche, wie sie aktuell in Mode ist, wurde erst in den 60er Jahren geläufig. Auch hier ist die klassische Damenhandtasche leider nichts für den kleinen Geldbeutel – das günstigste Modell kostet auch hier 5000 Euro.
Eine etwas erschwinglichere, aber immer noch teure Variante ist die in Brauntönen karierte ‘Speedy’ der Marke Louis Vuitton. Sie etablierte sich zu einer der ersten It-Bags Europas und baumelt heute häufiger als wohl jede andere Designertasche an den Handgelenken vieler Frauen.
Die Baguette Bag der Marke Fendi wurde Ende der 90er Jahre durch Topmodel Kate Moss bekannt und erlangte noch weitere Berühmtheit durch Carrie Bradshaw alias Sarah Jessica Parker in der Kultserie “Sex and the City”. Die günstigste Variante, die dank des kurzen Henkels wie ein Baguette unter dem Arm getragen werden kann, kostet knapp 2000 Euro.
Vom schlichten Anhängsel ist die “beste Freundin” zum tonangebenden It-Piece in der Mode geworden. Sie ist wichtiger als der Rest der Garderobe, entscheidet darüber ob die zugehörige Marke angesagt ist oder nicht. Handtaschen sind handliche Statussymbole für den Alltag – kleiner als ein Auto und billiger als ein Diamantring – und manchmal eine sehr gute Geldanlage.