Zahlreiche württembergische Künstler der Avantgarde im Kunsthaus in Stuttgart
Das Kunsthaus Schaller war eine Kunsthandlung in der Stuttgarter Altstadt. Es wurde bereits 1860 als Familienbetrieb, damals noch mit dem Schwerpunkt Papier-, Schreibwaren und Fotografie, gegründet. Zwanzig Jahre später wurde die Kunstabteilung des Hauses erheblich ausgebaut und förderte wichtige Württemberger Künstler wie Willi Baumeister, Ernst Barlach, Otto Dix und Oskar Schlemmer. 1906 wurde die Kunsthandlung wie folgt beschrieben: „Kunsthandlung von Gravüren, Stichen, Steinzeichnungen, Ölbildern usw. Veranstaltung ständiger Ausstellungen im ersten Stock“ (Dresslers Kunstjahrbuch 1906, S. 511). Der Firma „Ludwig Schaller“ wurde etwa um diese Zeit der Titel “ Königliche Hofkunsthandlung“ verliehen, kurze Zeit später existierte eine Kunsthandlung mit permanenter Ausstellung neben einem „Kunstsalon“ mit wechselnden Präsentationen, die sich vorrangig graphischen Arbeiten widmete.
Schwerpunktverlagerung zur zeitgenössischen Kunst
Der Schwerpunkt der vertretenden Künstler umfasste Künstler der klassischen Moderne, sowie regionale Künstler. Darüber hinaus war das Kunsthaus Gastgeber verschiedener Ausstellungen. Aus dem Kreis der Avantgarde um Adolf Hölzel stammte auch die Künstlerin Käte Schaller-Härlin. Ihr späterer Lebenspartner, der Stuttgarter Kunsthistoriker und -händler Hans Otto Schaller, wandelte die Königliche Hofkunsthandlung Ludwig Schaller in das Kunsthaus Schaller um, welches bis 1999 in der Stuttgarter Marienstraße Bestand hatte. Vom Schwerpunkt Fotografie setzte er seiner Zeit ganz neu vermehrt auf zeitgenössische Kunst. Seine Partnerin stellte dort selbst mehrere Male aus, einige Arbeiten befinden sich bis heute in öffentlichen Sammlungen. Wie auch die Arbeiten von Willi Baumeister und dem Mitbegründer der Stuttgarter Secession, Reinhold Nägele, ist sie beispielsweise in der Staatsgalerie Stuttgart ausgestellt.
Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts schien das Kunsthaus Schaller besonderen Wert auf die Präsentation von weiblichen Künstlerinnen gelegt zu haben. Bereits 1914 veranstaltete man die erste „Malerinnen-Ausstellung“. Die Vermutung besteht, der Sammler und Mäzen Hugo Borst habe gerade mit dieser Ausstellung den Sammlungsgrundstock von Paula Modersohn-Becker gelegt. Er hatte vier Gemälde der sächsischen Künstlerin erstanden.
Frau Ulrike Barth war die letzte Inhaberin und Geschäftsführerin des Kunsthauses Schaller. Sehr beeindruckend ist, welche Reichweite das Kunsthaus in ganz Baden-Württemberg und Süddeutschland erzielt hat.
Versteigerung im Auktionshaus von Brühl
Das Auktionshaus von Brühl wurde in der Vergangenheit mehrfach mit der Weiterversteigerung verschiedener Werke des Hauses beauftragt. Neben malerischen Werken zählen dazu auch graphische Arbeiten, die ab dem Herbst des Jahres 1908 in den ehemaligen Ausstellungsräumen angeboten wurde.
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