Die Messe „Art on Paper“ zeigt Zeichnungen und Radierungen von Rembrandt bis zur unmittelbaren Gegenwart.
Die Entdeckung des vielseitigen Mediums Papier wird weltweit durch Messen gewürdigt. Vor vier Jahren wurde in den Niederlanden die Art on Paper Amsterdam ins Leben gerufen, eine spezialisierte Messe, die seit 2023 in dem eindrucksvoll restaurierten Gebäudekomplex der ehemaligen Gasfabrik Amsterdams als attraktives Domizil dient. Rund vierzig Galerien aus verschiedenen europäischen Ländern sowie eine aus Lettland präsentieren ein beeindruckendes Angebot, das von Werken alter Meister bis hin zur zeitgenössischen Kunst reicht und auch für aufstrebende Kunstsammler erschwingliche Entdeckungen ermöglicht.
Auffällige grafische Strukturen von Caroline Hofman Die deutsche Galeristin Helga Hofman, ansässig in den Niederlanden, zeigt Arbeiten des an verschiedenen Kunstakademien lehrenden Udo Dziersk, darunter ein Blatt namens „Nanu Nanna“ von 2018, das von Anselm Feuerbach inspiriert und in Bleistift und Acryl ausgeführt wurde und für 3400 Euro angeboten wird. Besonders bemerkenswert sind auch die grafischen Strukturen von Caroline Hofman, deren Arbeiten zwischen 1400 und 5800 Euro kosten.
Aufsehenerregende Arbeiten von Herman de Vries Besondere Beachtung verdienen bei Bradwolf & Partners einige Arbeiten des in großen Museumskollektionen vertretenen Herman de Vries, der das gestörte Verhältnis zwischen Mensch und Natur thematisiert. 2015 erregte er auf der Biennale in Venedig im niederländischen Pavillon Aufsehen. Die Blätter seiner gezeigten Serie, die mit verriebener Erde kreiert wurden, erinnern an unsere tiefe Verbundenheit mit unserer Umgebung. „From earth: gomera 238 toscas“ (1990) kostet 4300 Euro. Die Frankfurter Galerie Hübner stellt Patrick Nilssen mit seinen meist in Kohle ausgeführten subtilen Landschaften vor, die um die 2500 Euro kosten. Auch die Werke der Städelschulabsolventin Heide Riehl sind bei Hübner zu sehen. Ihre stillen, aber dynamischen Zeichnungen sind bereits ab 1150 Euro erhältlich.
Zarte Farben bei Roger Katwijk und Barock Brut bei Huub Hannen Verschiedene Galerien präsentieren Einzelausstellungen. Bei Roger Katwijk faszinieren die in zarten Farben gezeichneten, schwebend wirkenden Formen der aus einer Künstlerfamilie stammenden Sophie Järvinen Postma (ab 1500 Euro). Bei Huub Hannen findet man Skulpturen aus Papiermaché. Frits Achen charakterisiert seine scheinbar schweren, tatsächlich aber federleichten Werke als „Barock Brut“. Der „Vogel auf einem Stein“ kostet 3200 Euro und der „Rote Mund“ 2800 Euro.
Buntes und Handgeschöpftes aus Berlin Die Galerie Horst Hübner aus Berlin präsentiert bunte Figuren von Menno Fahl, wobei die „Bogenfrau“ mit 3600 Euro beziffert wird. Auch eine Reihe von Werken des in Los Angeles geborenen, später in den Niederlanden ansässigen japanischen Meisters Shinkichi Tajiri fällt auf diesem Stand ins Auge. Darunter befindet sich der „Overhand knot“ aus handgeschöpftem Papier aus dem Jahr 1987 für 9800 Euro. Die Galerie Janknegt glänzt mit einem Pastell dreier Tauben von Roos Holleman aus den 1920er Jahren mit zauberhaft wiedergegebenem Federkleid (5000 Euro). Fotoarbeiten sind die Domäne der Kahmann Galerie, die ihre Messepräsentation überwiegend auf Arbeiten zeitgenössischer Fotokünstler ausgerichtet hat.
Zeichnungen von Meistern waren auch dabei
Auch Werke von Picasso und Rembrandt sind zu haben Die Aussteller, die klassische Kunst vertreten, sind im Transformaterhaus neben dem Gaskessel angesiedelt. Zu ihnen gehört Rueb Modern and Contemporary Art, die Picassos Zeichnung „Personne assise dans un fauteuil“ (1915) aus dem Besitz von Marina Picasso mit einem Preisschild von 150.000 Euro versieht und die Gouache „Nomadisch“ (1995) von Lucebert mit 28.000 Euro beziffert. Bei Juffermans und Douwes hängen Darstellungen eleganter Damen von Kees van Dongen, bei Douwes sieht man eine Rembrandt-Radierung aus dem Jahr 1642.
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