Einen Auktionsrekord erzielte kürzlich das Fossil „Apex“, ein bemerkenswert gut erhaltenes Stegosaurus-Skelett. Das amerikanische Auktionshaus Sotheby’s versteigerte den Dinosaurier für beeindruckende 44,6 Millionen US-Dollar an einen Privatmann. Doch trotz des Verkaufs an eine Privatperson ist es wahrscheinlich, dass das Fossil in einem Museum landen wird.
Das versteigerte Fossil Apex
Apex ist ein beeindruckender Vertreter der Dinosaurier mit einer Länge von 6 Metern und einer Höhe von 3,5 Metern. Der Stegosaurus gehört zur Gruppe der Vogelbeckensaurier und zeichnet sich durch einen kleinen Kopf, einen gewölbten Rücken, kurze Vorderbeine und einen spitzen Schwanz aus. Besonders auffallend sind die Knochenplatten auf dem Rücken, die vermutlich zur Zurschaustellung bei der Paarung dienten.
Gesundheitszustand des Apex
Interessanterweise litt der Apex des Stegosaurus an Arthrose, der häufigsten Gelenkerkrankung auf der Welt. Diese Erkenntnis basiert auf den vier miteinander verschmolzenen Kreuzbeinwirbeln des Fossils. Obwohl das genaue Alter und Geschlecht des Dinosauriers unbekannt sind, deuten diese Rückenschmerzen auf ein hohes Alter hin.
Die Entdeckung von Apex
Die Überreste von Apex wurden im Mai 2022 von Jason Cooper, einem Amateur-Paläontologen, auf seinem Grundstück in Dinosaur, Colorado, entdeckt. Bei einem Spaziergang fand Cooper in einer Felswand einen Oberschenkelknochen, der sich später als Teil eines Stegosaurus herausstellte. Nach und nach legte er weitere Skelettteile frei und dokumentierte seine Funde. Insgesamt gelang es ihm, etwa 80 Prozent des Skeletts freizulegen, was Apex zu einem der am besten erhaltenen Skelette eines Dinosauriers überhaupt macht.
Der Auktionsverlauf
Das Fossil Apex wurde bei einer Auktion des Auktionshauses Sotheby’s in New York für 44,6 Millionen US-Dollar versteigert. Das Anfangsgebot lag bei nur 3 Millionen US-Dollar. Diese enorme Preissteigerung zeigt das große Interesse und den Wert, den Sammler und Institutionen solchen seltenen und gut erhaltenen Fossilien beimessen.
Apex‘ Zukunft im Museum
Apex wird wahrscheinlich dennoch am ende in einem Museum landen, obwohl es an eine Privatperson, den Kunstsammler und Milliardär Kenneth Griffin, verkauft wurde. Griffin hat angekündigt, das Skelett nicht in seinem Privatbesitz auszustellen, sondern es einem amerikanischen Museum zur Verfügung zu stellen. Diese Entscheidung dürfte die Wissenschaft freuen, die oft kritisiert, dass Museen und öffentliche Einrichtungen sich solche hohen Auktionspreise nicht leisten können und daher wertvolle wissenschaftliche Fundstücke in Privatbesitz landen.
Die wissenschaftliche Bedeutung und die Kritik
Die wissenschaftliche Leiterin von Sotheby’s beschreibt Apex als „einen absoluten Traum von einem Dinosaurier“. Seine Konservierung und der Fundort auf Privatgelände ermöglichten es Cooper, über das Schicksal des Fossils zu entscheiden. Wahrscheinlich wäre Apex sofort in einem Museum oder einer wissenschaftlichen Einrichtung gelandet, wenn der Fund auf öffentlichem Grund gemacht worden wäre.
Dieser Fall zeigt einmal mehr die Problematik, dass bedeutende wissenschaftliche Entdeckungen oft nur durch die Großzügigkeit privater Besitzer der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Ein ähnliches Beispiel ist der im Berliner Naturkundemuseum ausgestellte Tyrannosaurus Rex Tristan Otto, der sich ebenfalls in Privatbesitz befindet.
Schlussfolgerung des Artikels
Die Versteigerung des Fossil Apex hat nicht nur einen finanziellen Rekord erzielt, sondern auch die Diskussion über den Zugang zu wichtigen wissenschaftlichen Funden neu entfacht. Die Entscheidung, das Skelett in einem Museum auszustellen, bietet Forschern und der Öffentlichkeit die Möglichkeit, dieses bemerkenswerte Stück Erdgeschichte zu studieren und zu bewundern. Die Geschichte von Apex zeigt, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen privaten Sammlern und wissenschaftlichen Institutionen ist, um den Zugang zu solch wertvollen Funden zu gewährleisten.
Quelle: https://taz.de/Versteigertes-Fossil-Apex/!6020706/