Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz hat angekündigt, antike Vasen und weitere Objekte aus illegalen Raubgrabungen an Italien zurückzugeben. Insgesamt handelt es sich um 25 Artefakte aus Apulien, die bisher im Alten Museum in Berlin ausgestellt oder im Depot eingelagert waren, wie die Stiftung am Donnerstag mitteilte.
Eine entsprechende Vereinbarung wurde von Hermann Parzinger, dem Präsidenten der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, und dem italienischen Kulturminister Gennaro Sangiuliano unterzeichnet.
Die Artefakte sollen zurück nach Italien gebracht werden, wobei der zukünftige Ausstellungsort noch unklar ist. Mögliche neue Standorte könnten Museen in Rom oder Ascoli in Apulien sein. Im Gegenzug erwartet die Stiftung eine Leihgabe aus Italien. Bis zur Rückgabe werden die Vasen nur noch für eine begrenzte Zeit im Alten Museum zu sehen sein.
Den Angaben der Stiftung zufolge stammen die Objekte aus illegalen Raubgrabungen. Ursprünglich wurde angenommen, dass die Artefakte bereits im 19. Jahrhundert auf einem Genfer Dachboden eingelagert waren, bevor sie 1984 für etwa drei Millionen D-Mark von der Stiftung erworben wurden. Bei der Provenienzforschung, der Untersuchung der Herkunft und Eignerschaft von Kunstwerken, entpuppten sich Polaroid-Fotos aus den 1970er und 80er Jahren als entscheidender Hinweis
Andreas Scholl, Direktor der Antikensammlung, bezeichnete diese Fotos als „Smoking Gun“, da darauf einige Vasen noch in Scherben mit frischem Grabungsdreck zu sehen sind. Martin Maischberger, der stellvertretende Direktor der Antikensammlung, erklärte, dass in den 1970er und 80er Jahren in Apulien „besonders massiv geplündert“ wurde, weshalb es höchst wahrscheinlich ist, dass die Vasen und anderen Objekte illegal aus Apulien entwendet wurden.
Vasen und deren Vergangenheit
Bereits 1998 gab es erste Hinweise auf die illegale Herkunft der Objekte. Obwohl es keine rechtliche Grundlage für die Rückgabe gibt, hat die Stiftung aufgrund der vorliegenden Hinweise beschlossen, die Artefakte an Italien zurückzugeben.