Diese Feder ist mehr wert als Gold: Bei einer Auktion des Auktionshaus Webb’s in Auckland hat für eine Feder des längst ausgestorbenen Huia-Vogels sensationelle 26.000 Dollar erzielt. Weltrekord!
Dass der Preis so in die Höhe schnellte, hatte seinen Grund: Die Feder repräsentiert ein Stück Landesgeschichte: Der Federschmuck des Huia-Vogels war für die Maori, die Ureinwohner Neuseelands, ein Zeichen hohen Ansehens. Nur Häuptlingen war es erlaubt, die dunklen Federn mit dem weißen Rand als Kopfschmuck zu tragen. Sie wurden als Zeichen der Wertschätzung, Freundschaft und Anerkennung verschenkt.
Das Prestige, das sein Gefieder repräsentierte, wurde dem Huia, einem Mitglied der Familie der Flechtvögel, zum Verhängnis, wie Leah Morris, Leiterin der Abteilung für Kunsthandwerk des Auktionshauses in Auckland, in einer Dokumentation zur Auktion erklärte.
Der Huia war der größte Waldvogel Neuseelands. Er wurde für seinen Gesang, sein glänzendes schwarzes Gefieder und seine begehrten Schwanzfedern mit weißen Spitzen bewundert. „Diese seltene Huia-Feder erinnert uns an die Zerbrechlichkeit unseres Ökosystems“, sagte Morris.
Denn auch für die europäischen Neuseeländer wurde der Huia schnell zum Prestigesymbol. Die Federn wurden zu modischen Accessoires, ausgestopfte Vögel schmückten die Häuser der Reichen. Diese „tödliche Popularität“ steigerte sich noch, als die Herzogin und der Herzog von York bei ihrem Besuch in Neuseeland 1901 mit Huia-Federn an ihren Hüten fotografiert wurden.
Der Untergang der Feder
Und so nahm das Schicksal seinen Lauf: Innerhalb kürzester Zeit waren die Vögel vom Aussterben bedroht. Auch ein Rettungsversuch der Regierung, die Art noch zu schützen, scheiterte an den horrenden Preisen, die Sammler und Liebhaber für die Vögel zahlten. Die letzten Vögel in freier Wildbahn wurden nachweislich 1907 gesehen.
„Der Huia ist eine Ikone unter den Vögeln und viele Menschen in Neuseeland haben eine Verbindung zu ihm“, erklärte Morris gegenüber dem Guardian den Hintergrund des Verkaufspreises. Außerdem sei er nach all den Jahren in einem ausgezeichneten Zustand. Sie wurde mit Spezialpapier und UV-Glas geschützt und weist keine Insektenschäden auf. Sie wiegt neun Gramm – und ist damit ein Vielfaches von Gold wert, dessen Grammpreis derzeit bei rund 72 Euro liegt.
Da es sich um ein Objekt von nationaler Bedeutung handelt, kann die Feder nur von registrierten Sammlern erworben werden und darf ohne Genehmigung des Ministeriums nicht außer Landes gebracht werden. Der Käufer oder die Käuferin blieb anonym, stammt aber aus Neuseeland. Als der letzte Hammer fiel, habe es Applaus gegeben. „Das erlebt man bei Auktionen nicht oft“, sagt Morris.