Der Inhalt der Bibliothek des britischen Naturforschers Charles Darwin (1809-1882) ist zum ersten Mal vollständig rekonstruiert und der Öffentlichkeit online zugänglich gemacht worden. Die 300-seitige Liste enthalte 7.400 Titel aus insgesamt 13.000 Bänden, darunter Bücher, Schriften und Zeitschriften, teilte die National University of Singapore (NUS) am Montag mit. Die Liste enthalte auch 9300 Links, die zu kostenlosen Kopien der Werke führten.
Das Projekt wurde von dem Wissenschaftshistoriker John van Wyhe vom Institut für Biowissenschaften der NUS geleitet, der eine Website mit umfassenden Informationen und Quellen zu Darwins Leben und Werk betreibt. „Dieser noch nie dagewesene, detaillierte Blick auf Darwins komplette Bibliothek zeigt mehr als je zuvor, dass er keine isolierte Figur war, die für sich allein arbeitete, sondern ein Experte seiner Zeit, der sich auf die fortgeschrittene Wissenschaft, Studien und anderes Wissen von Tausenden von Menschen stützte“, sagte van Wyhe laut Mitteilung über den Katalog, der nun auch auf der Website darwin-online.org.uk veröffentlicht wurde.
Darwins Werke
Dabei handelt es sich vor allem um Darwins Werke aus den Bereichen Biologie und Geologie.
Die bisherigen Listen umfassten somit nur 15 Prozent der von Darwin benutzten Literatur. Ergänzt wurden sie unter anderem durch die Auswertung von Verweisen in Darwins Schriften und seiner Korrespondenz sowie durch einen handschriftlichen Katalog von 1875.
Der größte Teil der Sammlung besteht aus naturwissenschaftlichen Werken, insbesondere aus den Bereichen Biologie und Geologie. Andere befassen sich mit Landwirtschaft, Tierzucht, Verhalten und Verbreitung von Tieren sowie mit Philosophie, Religion und anderen Themen, die Darwin interessierten. Dazu gehörten auch Kunst, Geschichte, Reisen und Sprachen. Die meisten Werke waren in englischer Sprache verfasst, aber fast die Hälfte auch in anderen Sprachen, vor allem in Deutsch, Französisch und Italienisch.
Lesen Sie auch: Alte Bibel verkaufen – Von Bruehl